Adams Äpfel
Wenn der Landpfarrer im Auto die "Take That"-Version von "How deep is your love" rauf und runter hört und der Chefarzt die Einlieferung eines Patienten, dem in den Kopf geschossen wurde, lakonisch mit "In Fachkreisen nennen wir das einen halben Kennedy" kommentiert, dann sind wir auch schon mitten drin in einem weiteren Kleinod skandinavischer Filmkunst - nämlich Anders Thomas Jensens Film "Adams Äpfel".
Irgendwo im dänischen Nirgendwo betreibt Landpfarrer Ivan seine Oase der Nächstenliebe, in der er Straffällige zu resozialisieren versucht. Zu seinen Schäfchen, dem Trinker und Vergewaltiger Gunnar sowie dem arabische Tankstellenräuber Khalid, gesellt sich der gewalttätigen Neo-Nazi Adam. Adam bekommt als Resozialisierungsprojekt die Aufgabe zugeteilt, sich um den Apfelbaum zu kümmern und nach der Ernte einen Apfelkuchen zu backen. Die Barmherzigkeit Pfarrer Ivans entpuppt sich jedoch bald als Besessenheit, die keine Widerrede duldet. Während Gunnar und Khalid Auseinandersetzungen mit Ivan aus dem Weg gehen, stellt sich Adam der manischen Güte. Er beschließt, den Kampf aufzunehmen und Ivans positiver Sicht der Dinge einen Schuss böse Realität zu verpassen. An der sich zuspitzenden Auseinandersetzung zwischen den beiden beteiligt sich zudem eine dritte Macht, die vor allem was gegen Adams Apfelkuchenpläne zu haben scheint.
Mit "Adams Äpfel" hat das dänische Filmtalent Anders Thomas Jensen eine überaus unterhaltsame biblische Fabel zurecht gesponnen, die geprägt wird von einem stark "angeschrägten" Personal, dem bei aller Seltsamkeit nie das Menschliche abhanden kommt.
Komisch, brutal und böse ist "Adams Äpfel" in vielerlei Hinsicht geworden - und auch ziemlich außergewöhnlich.
Dies bescherte Jensen, neben dem Dänischen Filmpreis sowie dem Publikumspreis beim Filmfest Hamburg, auch den "Gabriel", den Kulturpreis der Kirchenvertreter Dänemarks. Somit sollten sich Liebhaber tiefschwarzen Humors, Cineasten, Gewaltfreaks und, ja, auch Christen von der bissigen Komödie um "Gut und Böse" mit Hiob-Allegorien unbedingt angesprochen fühlen.
Von mir gibts fette 9,7 von 10 Punkten ! [Trailer]
[Orfeos Erben, Hamburger Allee 45, Frankfurt]
Irgendwo im dänischen Nirgendwo betreibt Landpfarrer Ivan seine Oase der Nächstenliebe, in der er Straffällige zu resozialisieren versucht. Zu seinen Schäfchen, dem Trinker und Vergewaltiger Gunnar sowie dem arabische Tankstellenräuber Khalid, gesellt sich der gewalttätigen Neo-Nazi Adam. Adam bekommt als Resozialisierungsprojekt die Aufgabe zugeteilt, sich um den Apfelbaum zu kümmern und nach der Ernte einen Apfelkuchen zu backen. Die Barmherzigkeit Pfarrer Ivans entpuppt sich jedoch bald als Besessenheit, die keine Widerrede duldet. Während Gunnar und Khalid Auseinandersetzungen mit Ivan aus dem Weg gehen, stellt sich Adam der manischen Güte. Er beschließt, den Kampf aufzunehmen und Ivans positiver Sicht der Dinge einen Schuss böse Realität zu verpassen. An der sich zuspitzenden Auseinandersetzung zwischen den beiden beteiligt sich zudem eine dritte Macht, die vor allem was gegen Adams Apfelkuchenpläne zu haben scheint.
Mit "Adams Äpfel" hat das dänische Filmtalent Anders Thomas Jensen eine überaus unterhaltsame biblische Fabel zurecht gesponnen, die geprägt wird von einem stark "angeschrägten" Personal, dem bei aller Seltsamkeit nie das Menschliche abhanden kommt.
Komisch, brutal und böse ist "Adams Äpfel" in vielerlei Hinsicht geworden - und auch ziemlich außergewöhnlich.
Dies bescherte Jensen, neben dem Dänischen Filmpreis sowie dem Publikumspreis beim Filmfest Hamburg, auch den "Gabriel", den Kulturpreis der Kirchenvertreter Dänemarks. Somit sollten sich Liebhaber tiefschwarzen Humors, Cineasten, Gewaltfreaks und, ja, auch Christen von der bissigen Komödie um "Gut und Böse" mit Hiob-Allegorien unbedingt angesprochen fühlen.
Von mir gibts fette 9,7 von 10 Punkten ! [Trailer]
[Orfeos Erben, Hamburger Allee 45, Frankfurt]
OhBehave - 10. Sep, 01:26